Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Dies wird also Teil eins der Antwort auf die Warum-Frage. Warum habe ich mir also die Haare abgeschnitten, wie ich hier berichtet habe? Ich habe beschlossen, dass es gleich zwei Artikel zum Thema gibt, weil die Antwort auf die Warum-Frage ziemlich komplex ist und weil es einige von euch zu interessieren scheint. Also werde ich hier einmal über die äußeren Gründe schreiben und das waren vor allem meine Nerven: was mich an meinen langen Haaren genervt hat. Natürlich sind Nerven irgendwie auch „innen“, aber die Gründe für deren Zerrüttung sind doch objektiv erkennbar und äußerlich benennbar. Und dann wird ein Artikel zu noch mehr wirklich echt inneren Gründen folgen.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Vorausschicken möchte ich noch, dass das kein allgemeiner „Lange Haare nerven“-Artikel ist. Lange Haare an anderen Personen nerven mich überhaupt nicht, im Gegenteil, ich finde sie allermeist sehr, sehr hübsch. Und andererseits betrifft das Genervtsein nicht ausschließlich das von den langen Haare an mir selbst, sondern auch ausschließlich von meinen langen Haaren. Wären meine Haare nämlich nur ein bisschen anders, etwas weniger, etwas dünner, etwas glatter, etwas weniger wuschelig eben, dann hätte ich wahrscheinlich nur einen Bruchteil des Genervtseins empfunden. Also: der Artikel betrifft MEINE langen Haare AN MIR. Nichts anderes. Dekoriert wird der Artikel – unpassenderweise – von ein paar Bildern aus dem Sommer in Südfrankreich, da waren meine Haare nämlich noch lang. Glücklicher bin und bleibe ich aber nach dem Schnitt.

Hunger nach Pflege

Wie schon oft gesagt: wellige und lockige Haare brauchen deutlich mehr Pflege, sie saugen sie regelrecht auf, sonst sehen sie noch trockener, struppiger und frizziger aus als ohnehin schon. Sie fordern also sehr viel Pflege, sonst sehen sie nicht schön aus, brechen, spalten sich, werden nicht lang, machen halt einfach nicht mit. Das bedeutet, man muss eigentlich bei jeder Wäsche auch eine Kur machen. Und ich rede jetzt nicht von „die Spülung ein paar Minuten einwirken lassen“. Sondern von Pre Wash Kuren mit längerer Einwirkzeit und viel Öl.

Das bedeutet wiederum, man muss sich die Kur anrühren, auf den Kopf klatschen und dann mit dem Turban auf dem Kopf herumsitzen. Klar, man kann dabei andere Dinge erledigen. Aus dem Haus gehen kommt aber nicht so gut. Man ist also ein paar Stunden irgendwie an Haus und Garten gefesselt. Und nicht selten bekommt man Kopfschmerzen, weil Haare plus Kur plus Turban auf dem Kopf sind und man den geradezuhalten versucht, damit nichts tropft. Sehr entspannt. Kostet: Zeit, Geld und Nerven. Einschränkung der Lebensqualität. Spülung und Leave-In muss man bei pflegehungrigen Haaren wie meinen dann trotzdem auch wieder benutzen, bedeutet nochmal Aufwand, Zeit, Geld.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Waschen, waschen, waschen

Ich weiß sehr genau, warum ich durchschnittlich nur alle 7 Tage gewaschen habe. Weil ich eben vorher und nachher pflegen muss. Und weil das Waschen an sich schon anstrengend ist. Ich habe immer über Kopf gewaschen, vor oder in der Dusche stehend. Weil dann alles besser raus geht, man die ganzen Pflegeprodukte nicht auch am Körper hat, man besser rinsen kann, danach die Locken sowieso kopfüber geknetet und geploppt werden. Ganz ehrlich: das ist ganz schön anstrengend.

Mit diesen langen, nach vorne geworfenen Haaren dazustehen, ist echt eine körperliche Herausforderung, wenn man das nicht nur ganz kurz und auch noch mehrmals macht. Wenn es schlecht läuft, macht man das nämlich fünf bis sieben Mal: zum Ausspülen der Kur, zum Einschäumen, zum Ausspülen des Shampoos, zum Einmassieren der Spülung und entwirren der Locken, zum Ausspülen der Spülung und vielleicht noch mal beim Rinsen und Ausspülen der Rinse. Ähm, ja. Und manchmal dauert das mit Unterbrechungen (zwischendurch auch kurz den Körper waschen) auch fast eine Stunde. Wenn man vorher noch keine Kopfschmerzen hatte, dann jetzt!

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Und sie werden nicht trocken…

Die Haare trocknen ewig. Ewig ist hier wörtlich zu nehmen. Bei dicken, dichten Haaren wie meinen ist bei Hüft- bis Steißlänge etwa mit 6 Stunden Trockenzeit zu rechnen. Wirklich, nicht übertrieben. Trotz Ausdrücken mit dem Superhandtuch, Ploppen und so. Klar, im Sommer geht es schneller, aber auch nur dann, wenn es nicht regnet. Und so oft ist bei uns jetzt auch nicht supertolles Haartrockenwetter. Tolle Leave-Ins, die die Haare gut durchfeuchten und zu schönen, saftigen Locken führen, verlängern die Trockenzeit übrigens eher…

Das bedeutet also, man sitzt wieder sechs Stunden rum (nachdem man ja schon ein paar Stunden mit der Kur auf dem Kopf verbracht hat) und kann nicht weg, weil das mit nassen Haaren im Winterhalbjahr eh nicht geht und im Sommer jetzt auch nicht sooo toll aussieht, dass man das unbedingt wollte. Als Curly Girl versucht man auch noch, den Kopf möglichst still zu halten und die Haare nicht zu berühren, damit die Wellen nicht zerstört werden. Anlehnen oder so ist also auch nicht. Hatte ich schonmal was von Kopfschmerzen gesagt? Lange Haare an sich haben bei mir nie Kopfschmerzen verursacht, das ist ein Vorurteil. Haarwaschtage haben das aber regelmäßig getan.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Haarwaschtag

Okay, ihr seht, das Wort „Haarwaschtag“ ist wörtlich zu nehmen: es dauert quasi den ganzen Tag. Man ist bei Haaren meines Typs bei der Länge, die ich zuletzt hatte, buchstäblich den ganzen Tag beschäftigt mit Haarewaschen. Ein Tag Lebenszeit. Und das jede Woche. Und ja, klar, man kann andere Dinge machen nebenher. Aber halt nicht alles, es ist halt trotzdem eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit usw. Und man muss das planen. Man muss vorher genau überlegen, an welchem Tag das geht und es geht eigentlich nur an einem Tag, an dem man nicht arbeiten muss.

Das Morgengrauen

Nun steht man da nach so einem Haarwaschtag, der Nacken ist vielleicht etwas steif, aber die Locken wunderschön. Wenn man Lust hat, kann man jetzt noch ein paar Fotos fürs Blog machen. Aber nur dann, wenn man rechtzeitig angefangen hat und wenn es nicht gerade schon dunkel geworden ist. Im Winterhalbjahr gar nicht so einfach, da ist das Licht dann meist schon weg, wenn die Haare trocken sind. Falls man an diesem Tag noch eine Abendveranstaltung hat, okay, dann sehen die Haare toll aus, dann hat sich der Tag Vorbereitung ja gelohnt… Nun ja.

Und? Wie lange sehen die Locken toll aus? Ihr ahnt es: genau an diesem einen Abend sehen sie toll aus. Sobald man einmal drauf geschlafen hat, werden sie zerzaust und am nächsten Morgen sieht man dann schon gehörig verstrubbelt aus. Ich habe echt viel ausprobiert. Aber Locken und drauf schlafen ist einfach nicht gut vereinbar. Es geht am nächsten Tag noch, aber eben mit Einschränkungen. Am übernächsten Tag ist die Pracht in jedem Fall dahin. Und dann hilft eigentlich nur noch kämmen oder bürsten.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Nicht bürsten ist auch keine Lösung

Ihr wisst, wie gebürstete Locken aussehen. Geplatztes Sofakissen halt. Das ist nicht schönzureden. Wahnsinnig viel Volumen, meistens geht aber der Glanz verloren, die Haare wirken struppig und trocken, weil die Locken weg sind. Jedes Haar meint, in eine andere Richtung abstehen zu müssen, weil es jetzt von seiner zugehörigen Locke getrennt worden ist, wie ein trotziges Kind. Locken verzeihen einem das nicht.

Der Effekt ist mit einem groben Kamm etwas geringer, mit dem Tangle Teezer etwas stärker. Oft wollte ich aber einfach meine Haare entwirren, egal mit welchen Folgen. Das Gefühl, mit den Fingern gar nicht durchzukommen, zwei Tage nach der Wäsche, fand ich oft unerträglich. Schön sah es so ja auch nicht mehr aus. Also wurde gekämmt und gebürstet. Und dann muss man die Locken eigentlich wegstecken, möglichst im Dutt. Und viel Pflege reingeben, damit sie nicht ganz so trocken aussehen (als hätte man sie nicht am Waschtag schon gehätschelt…).

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Einfach mal untertauchen?

Nun ist das Leben ja nicht immer streng in einen Waschtag und 6 Nicht-Waschtage einzuteilen. Manchmal ist man am Meer, am See, in der Therme oder auch nur in der Badewanne. Mit langen Haaren ist das aber nicht so einfach, einfach mal untertauchen ist jedenfalls nicht. Entweder man achtet peinlich darauf, dass die Haare keinen Wasserkontakt bekommen. Oder man bereitet sich vor und erklärt den Tag zum Waschtag außer der Reihe, dann ölt man die Haare vorher, wäscht und trocknet sie nachher. Ist nicht so oft zu empfehlen, weil es die Haare strapaziert, wenn man sie zu oft wäscht, und weil es einem den Tag natürlich versaut.

Mehr als ein Waschtag pro Woche ist echt kaum zu leisten, zeitlich und nervlich. Im Sommerurlaub geht das noch, dann strapaziert man die Haare halt mal, da müssen sie durch, außerdem trocknen sie da ja schnell, ist zu verkraften. Bei anderen Gelegenheiten (Therme) macht es einem das Leben manchmal aber echt schwer. Und ich habe manchmal den Drang, einfach in der Badewanne abzutauchen, mit Haut und Haar und ganz und gar sozusagen. Kann man mit langen Haaren vergessen: in der Badewanne ist es echt kompliziert und man muss an die Vor- und Nachbereitung denken. Ne, danke. Dann muss dieses Bedürfnis eben unterdrückt werden.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Schonen in der Nacht

Ihr kennt meine Kopfkissenbezüge und Hauben aus Seide. Der Kopfkissenbezug stört keinen und den empfehle ich allen, die ihre Haare nachts schonen wollen. Bei den Hauben wird es ein bisschen unerfreulich, denn richtig gut sehen die echt nicht aus. Auch wenn man mit einer Mütze schläft, dann ist das für den Partner, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Ich mochte meine SLAPs durchaus, sie haben mich nicht beim Schlafen gestört, im Gegenteil, mit offenen Haaren habe ich meist eher schlecht geschlafen. Gut war auch so ein Zopfschoner, der schaut auch nur noch ein bisschen seltsam aus…

Und es bleibt da dieser Zwang. Man muss die Haare vor dem Schlafen irgendwie „versorgen“, man kann nicht einfach ins Bett plumpsen. Ein bisschen Pflege in die Spitzen ist sowieso Routine und dann wird unter die Mütze gesteckt oder geflochten oder wie auch immer. Aber man muss. Zumindest wenn man sich das Schonen so angewöhnt hat wie ich und so trockene, empfindliche Wellen hat wie ich. Und ich mag dieses „muss“ einfach nicht mehr. Ich mag mich mit offenen Haaren ins Bett schmeißen, schonungslos, und trotzdem gut schlafen. Ich mag beim Schlafen gar nicht mehr an meine Haare denken. Gut schlafen auf Seide oder Baumwolle, egal!

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Schonen am Tag, Offentragen und essen

Also ab dem zweiten bis dritten Tag trägt man ja eigentlich sowieso Dutt, weil die Wellen nicht mehr schön sind. Und Offentragen außerdem ziemlich nervig. Man klemmt sich Haare unter den Gurt der Tasche, unter den Gurt des Autos, ins Autofenster, in die Autotür, unter den Rucksack, in den Reißverschluss der Jacke oder sonstiger Kleidungsstücke, an Stuhllehnen und sonstwo ein. Sie sind im Weg, wenn man sich nach vorne beugen muss, zum Beispiel beim Kochen, wenn man Sport macht, wenn man sitzt (Haare am besten vor eine Schulter nehmen, immer dran denken) und vor allem beim Essen.

Essen mit offenen Haaren geht gar nicht, vor allem wenn sie so widerspenstig sind wie meine und in alle Richtungen stehen und fallen. Unpraktisch und unappetitlich. Okay, dann trägt man also meistens Dutt. Super. Haare sind aus dem Weg. Hat aber irgendwie auch niemand was von ihnen. Ich finde Dutt echt nicht schlecht, wirklich, ich finde ihn hübsch und praktisch und man kann ihn großartig mit Haarschmuck schmücken. Aber ich investiere so viel Zeit und Geld und Nerven in meine Haare, dass ich dann an sechs Tagen der Woche einen praktischen Dutt trage und einen Tag in der Woche von meinen offenen Haaren genervt bin? Echt jetzt?

Offentragen im Winter fällt für mich eigentlich komplett flach, bis ich in Pulli, Schal und Jacke verstaut bin, sehen die Wellen sowieso komplett zerzaust aus. Bleibt noch der eine Tag der Woche im Sommer. Schön fände ich prinzipiell eigentlich Offentragen am Abend, wenn man sich mit Leuten trifft. Geht aber sowieso eigentlich nur am Waschtag selbst (siehe oben). Nur im Sommer (siehe oben). Und nur, wenn man sich nicht zum Essen trifft.

Dann muss man die Haare nämlich auf jeden Fall zusammenbinden. Man muss unbedingt dran denken, ein Haargummi oder Ähnliches dabei zu haben (daran muss man sowieso immer unbedingt denken, ohne Haarschmuck das Haus zu verlassen, ist eigentlich undenkbar), um die Haare zum Essen aus dem Weg zu haben. Danach sind die Wellen wieder zerzaust, wenn man das Haargummi rauswurstelt, Dutt verbietet sich sowieso, dann sind die Locken weg. Ähm, ja.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Verreisen mit dem Extrakoffer

Soll ich mal aufzählen, was ich alles mitnehme bzw. mitnehmen musste, wenn ich in Urlaub gefahren bin, also länger als ein Wochenende? Nur für die Haare? Also: Kissenbezug aus Seide und eine Haube/Mütze für die Nacht. Haarschmuck für Dutts (Haarstäbe, Forken, Ficcaren), Pferdeschwänze und Halfups (Flexies) und Haargummis, vielleicht noch Haarnadeln. Mindestens einen Kamm und eine Bürste. Dann die Pflege: Shampoo, ein leeres Fläschchen zum Verdünnen des Shampoos, Spülung, eine weitere Spülung für CO, Öl, Haarkur (oder was zum Anmixen), vielleicht noch Essig zum rinsen, ein Leave-In für nach der Wäsche, ein Haaröl für nach der Wäsche, Leave-Ins zwischen den Wäschen. Ein Trockentuch für die Haare oder einen Turban. Hm, ja. Einen Extrakoffer für die Haare. Nervt.

Was kostet das eigentlich?

In meinem Fall: viel. Teilweise ist das ein „Muss“, teilweise natürlich selbst gewählt, das gebe ich zu. Low Budget Haarpflege gibt es. Hat mir aber nie gereicht. Dazu experimentiere ich zu gerne und waren mir meine Haare zu wichtig. Es muss halt schon ein Leave-In ohne Alkohol sein und davon gibt es nicht so viele und kaum günstige. Die tollen von Less is more oder John Masters Organics kosten eben. Ebenso wie Spülungen nach der Haarwäsche. Die besten sind halt Rahua oder John Masters Organics und nicht billig. Und wer will schon auf die unschlagbar gut duftenden und exzellent pflegenden Haarcremes von Heymountain verzichten? Eben.

Zur Pflege kommt das Handwerkszeug, Kämme, Bürsten, Handtücher, Seidenhauben usw. Und dann der Haarschmuck. Natürlich bin ich selber Schuld, dass meine Haarschmucksammlung so ausgeartet ist. Das hätte nicht so sein müssen. Teuer war das in jedem Fall.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Anlehnen? Wer braucht das schon?

Mit langen Haaren kann man sich echt schlecht anlehnen. Mit offenen Haaren klemmt man die Haare dauernd irgendwo ein. Mit Dutt hat man den Bobbel am Hinterkopf, das geht auch nicht richtig. Da kann es dann schon mal zu Fehlhaltungen kommen, gerade im Auto mit Kopfstütze und so. Beim Film gucken einfach mal entspannt den Kopf nach hinten sinken lassen? Fehlanzeige. Geht eigentlich nur mit Zopf. Die langen Haare nerven einfach beim Anlehnen und das will man öfter, als man denkt. Im Bett, beim Fernsehen, im Auto, im Bus, nach dem Essen, beim Lesen. Entweder man verzichtet drauf oder man macht sich erst einen Zopf, man hat die Wahl…

Yoga

Yoga ist super und der erste Sport, der mir wirklich Freude macht. Manchmal kostet es aber trotzdem erst eine klitzekleine Überwindung, um damit anzufangen. Verstärkt wird die nun noch durch lange Haare, denn bevor man überhaupt anfangen kann, muss man sich überlegen, welche Frisur man macht, damit die Haare aus dem Weg sind, nicht strapaziert und verheddert werden. Und bei den Yogafrisuren ist es echt vertrackt: wie man’s macht, macht man’s verkehrt.

Komplizierte Frisuren wollte ich für meinen Teil nicht, dann hätte ich nie mit Yoga angefangen. 15 Minuten Frisur richten, um dann 30 Minuten Yoga zu machen? Ne. Andererseits: Dutt geht nicht, weil man so nicht auf dem Hinterkopf liegen kann. Zopf ist meistens okay, schwingt aber auch mal nervig in der Gegend herum, schleift über die Matte und man muss ihn auch erst weglegen, wenn man sich auf den Rücken legt. Zwischendurch irgendwas an der Frisur ändern war mir auch immer zu blöd. Schließlich will ich in dem Moment Yoga machen und eben nicht an die Haare denken.

Was mich an meinen langen Haaren genervt hat

Sex

„Okay, Schatz, ich flechte mir dann erstmal einen Zopf, sonst kommen die Haare durcheinander, irgendjemand liegt dauernd drauf, es ziept und tut weh.“ Oder andererseits: „Ach, du trägst Seidenhaube, dann wird das heute eh nichts…“ – „Ich kann die Seidenhaube auch abnehmen, eine Weile warten und die Haare dann flechten, dann…“. Oder auch: „Meine Haare sind frisch gewaschen und morgen auch so schon verstrubbelt, wenn wir jetzt auch noch…“. Mehr sage ich nicht zum Thema.

Fazit

Mein Fazit zu meinen langen Haaren: sie sind schön, den Aufwand aber nicht wert. Nicht das Geld, nicht die Zeit, nicht die Nerven, nicht die Beeinträchtigung meines Lebens. Ich gebe zu, dass meine Haare schlicht und einfach lange ein Hobby waren. Und in ein Hobby investiert man ja klaglos Zeit und Geld und Nerven, weil es einem eben Freude bereitet. Das tut es aber nicht mehr. Es bereitet keine Freude mehr, ich möchte dieses Hobby nicht mehr haben.

Und warum das wiederum so ist, dazu vielleicht ein anderes Mal mehr. Bis hierher ist, denke ich, recht deutlich geworden, was mich zum Abschneiden meiner Haare gebracht hat. Verzeiht, wenn ich hier und da vielleicht ein wenig übertrieben habe. Manches war in dem Moment vielleicht gar nicht so schlimm. Aber gegen Ende hat es sich immer mehr so schlimm angefühlt. Und deshalb bin ich einfach nur erleichtert, dass die Haare ab sind.

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25 Kommentare

  1. Sophia
    22. Januar 2017

    Toller Artikel. Ich habe Deine Posts immer mit Spannung gelesen. Vor zwei Wochen habe ich plötzlich und ziemlich spontan auch meine lockigen langen Haare zum Bob geschnitten und dann kam dein Post, dass deine Haare jetzt kurz sind. : D Für Menschen mit glatten normal langen Haaren und wenig Ansprüchen an die Qualität der Haarpflege ist wohl nicht nachvollziehbar WAS für eine Arbeit das ist! Jetzt kann ich mir sogar morgens vor der Arbeit die Haare schnell waschen. Unfassbar! Das ging vorher überhaupt nicht! Man hat viel weniger freie Zeit. Hab gerade erstmal Haarkuren usw entsorgt, die ich glücklicherweise nicht mehr brauche.
    Ich finde es absolut nachvollziehbar und klasse, dass du dich getraut hast!

    • karina
      22. Januar 2017

      nach meinen beobachtungen ist die frage des aufwands und wie lang die haare gut aussehen eine frage der haarstruktur, nicht der locken allgemein. ich hab lange locken aber feine haare und kann die meisten punkte nicht nachvollziehen. sie halten bis zu sechs tagen lockig, bzw ringeln sie sich durch dutts wieder neu ein u ich kann offen tragen wann ivh mag, sie werden durch die struktur kaum fettig, und stören auvh nicht beim anlehnen etc vmt weil sie leicht sind u ich sie kaum merke. also eig wollte ich nur anmerken dass locken beim züchten durchaus auch vorteilhaft sein könnên ;)

      • Wuscheline
        23. Januar 2017

        @karina Das klingt ja gut bei dir. Man muss also präzisieren: lange und trockene, dicke Locken sind extrem anstrengend. Dazu kommt, dass ich streng genommen ja nur starke Wellen und keine Locken habe und die sich natürlich nochmal schneller aushängen bzw. auskämmen lassen.
        Das mit dem nicht-fettig-werden stimmt natürlich, das ist schon ein Vorteil. Aber leicht war mein Dutt bestimmt nicht. :)

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      @Sophia: Danke dir! Und lockiger Bob hat ja nun wirklich auch was! :D

  2. Lioba
    22. Januar 2017

    Wirklich interessanter Artikel, bei dem ich alle Punkte nachvollziehen kann. Ich hab zwar noch relativ kurze Haare (etwa kurz vor BH-Verschluss), aber auch Locken, jedoch bei recht dünnen und nicht so trockenen Haaren. Da kenn‘ ich das Problem mit „sieht nur am Tag der Wäsche gut aus“ nur zu gut.
    Was du sonst noch beschrieben hast, wäre mir auf Dauer auch echt zu anstrengend. Verstehe deine Entscheidung also völlig – war sicherlich eine richtige Befreiung. Und kurze Haare, wie du sie jetzt trägst, stehen dir sehr!

    Liebe Grüße

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Danke dir. Und ja, Befreiung trifft es. :)

  3. Penguin Lacquer
    22. Januar 2017

    Ich kann deine Beweggründe sehr gut nachvollziehen. Ich hab mir auch an Weihnachten, als ich daheim war, die Haare schneiden lassen. Das Trocknen lassen, der ewige Dutt, und so weiter… ich bade auch sehr gerne komplett und war eine Zeit lang 2-3mal die Woche mit meinem Freund im Schwimmbad… das hat fast zu einer Beziehungskrise geführt, weil er immer auf mich warten musste. Neulich hingen sie mir im Restaurant ins Essen und da hab ich den Friseurtermin gemacht. Jetzt föhne ich sie sogar manchmal, ich hab nicht vor sie noch mal so lang wachsen zu lassen, da muss ich sie nicht so sehr schonen. ;)

    Meine Haare sind übrigens nicht lockig, maximal leicht gewellt. Aber sie sind sehr dick und brauchen ewig zum Trocknen. Und sie waren offen grundsätzlich nach einer Minute verheddert. Ich fühle mich nach der Kürzung von Bauchnabel bis Brust sehr viel wohler, da muss es dir ja doppelt so gut gehen. ;D

    Liebe Grüße, Bianca

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Hihi, das mit der Beziehungskrise kann ich mir vorstellen. :D Herr Wuschel ist wirklich extrem geduldig mit mir, aber ab und zu hat er schon auch die Augen verdreht…
      Und genau, dass man nicht mehr schonen muss, auch mal föhnen kann usw. entstresst enorm!

  4. Valandriel Vanyar
    22. Januar 2017

    Hui, da kam ja einiges zusammen bei dir! Ich wusste ja, dass du deine Haare manchmal anstrengend findest, aber da steckt(e) doch mehr dahinter, wie es scheint.
    Sehr schade, aber nachvollziehbar!

    Ich denke, es kommt darauf an, wie empfindlich das Haar ist und wie viel man in die Haare reinstecken kann und will. Es gibt ja auch Leute, die nix brauchen außer Shampoo & Spülung.

    Vieles, was du zB. machst, habe ich noch nie berücksichtigt. Ich kaufe aus Prinzip nichts aus Seide, wenn ich todmüde ins Bett falle, lasse ich eben die Frisur wie sie ist oder stecke sie schnell zum Dutt hoch, ins Schwimmbad/Strand/Therme gehe ich so selten, dass der Aufwand dafür kaum ins Gewicht fällt, beim Sex sind die Haare halt offen oder geflochten usw. Aber das muss man auch erst mal können, um zu sagen „Das ist mir egal“.

    Wo ich dir aber zustimme, ist der Punkt mit dem Trocknen (auch ich muss planen, wann ich zum waschen komme, obwohl meine nicht so lange zum Trocknen brauchen, zudem wasche ich alle 4 Tage) und Sportfrisuren. Ich habe zum Glück welche gefunden, denn gerade Turnen ist mit die schlimmste Sportart. Da sind Yoga/Jogging/Kletter etc. Frisuren einfach. Ich habe auch Monate gebraucht, bis ich für das Turnen eine halbwegs passende Frisur gefunden habe und so richtig zufrieden bin ich damit auch nicht…

    Bin auf den zweiten Teil gespannt!

    Liebe Grüße
    Valandriel

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Oh ja, so Shampoo/Spülung-Menschen beneide ich absolut! Aber mit weniger Pflege sehen meine Haare echt nicht schön aus und die Trockenheit führte sehr schnell zu Spliss…
      Mit Dutt konnte ich nie schlafen, das hat immer zu Haarwurzelschmerzen geführt, also auch keine Lösung…

  5. Lenja
    22. Januar 2017

    Ein sehr guter Artikel und auch wenn ich vorher schon verstand, wieso du es getan hast, versteh ich es jetzt noch besser! War definitiv die richtige Entscheidung. Ich meine, es gibt Mädls die lange Haare haben und Dutt tragen, weil sie Dutts lieben und das mega praktisch und toll finden. Daran ist gar nichts auszusetzen :) Aber jeder ist anders und ich für meinen Teil trage auch lieber offen und mit weniger Länge, als dauernd geduttet.
    Aber ich habs leicht. Meine Haare sind das total Gegenteil von deinen. Hat Vor- und Nachteile ;)
    Freue mich schon auf mehr Wuschelbilder :)

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Ja, Vor- und Nachteile. Genieß du mal deine Vorteile, dass sie schnell trocknen und so, du oft waschen und oft offen tragen kannst. Vielleicht lässt dich mein Artikel ja sogar deine Haare um so mehr schätzen, weil du die Nachteile vom Gegenteil siehst! :D

  6. Eve
    22. Januar 2017

    Also, ich trage meine Haare seit 7 Jahren langte so ein Drama machen ich schon lange nicht mehr.
    Und über den Artikel zum Sex konnte ich nur lachen, würde mir nie durch die Haare DAS vermiesen lassen. Aber die „aua, du liegst auf den Haaren“ Momenten hab es klar auch

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Also, ähäm, vermiesen lassen habe ich mir den Sex dadurch nun auch nicht… ;-) Aber ist halt doch hin und wieder unpraktisch.
      Finde ich gut, dass du die richtige Lösung und den passenden Aufwand für deine Haare gefunden hast! :)

  7. Peh
    22. Januar 2017

    Ich habe zwar gaaanz andere Haare als Du (fein und nur leicht gewellt), aber ich war mit ihnen schon bei BSL genervt und zwar aus ziemlich ähnlichen Gründen wie Du. Kam nur noch hinzu, dass meine selbst an dem einen Tag nach der Wäsche nicht richtig toll ausgesehen haben, eben weil sie fein und dünn sind und sie auch trotz bester Pflege kaputt wirkten. Das war letztes Jahr ein richtiger Befreiungsschlag, als ich sie habe schneiden lassen. Man nimmt sich soviel Lebensqualität, wenn man sich ständig um die Haare sorgen muss. Ich finde Deinen neuen Schnitt so richtig klasse und sexy! Und warte schon gespannt auf Deinen nächsten Post.

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Danke schön! Und dein Befreiungsschlag klingt auch richtig gut! Genießen wir die Freiheit!

  8. Ich kann viele der Punkte gut nachvollziehen. Ich hatte mal das Pech, dass mir jemand aufs Auto aufgefahren ist, als ich eine „Frisur“ hatte, mit Haarschmuck etc. Der Aufprall auf der Kopfstütze war unschön, obwohl das Auto nur sehr langsam war.

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Uiuiui, da wird’s ja dann wirklich fast gefährlich, ich habe mir das auch manchmal überlegt, was ist, wenn ich mir spitzen Haarschmuck bei einem Unfall in den Kopf ramme oder so… Uaaaa, lieber nicht dran denken!

  9. Steffi
    23. Januar 2017

    Wow, ich kann das total nachvollziehen. Du sprichst mir mit den Gründen aus der Seele ;) Erstaunlich, wie doch einige auch noch genervt sind. Es sind fast genau die Gründe, aus denen ich auch gekürzt hab. Bis auf die Pflege, meine Haare sind zum Glück eher schnell überpflegt als zu trocken. Auch nervig, aber kostengünstiger.
    Das Gefühl mal wieder mit offenen Haaren in die Badewanne zu gehen und gleich in der Wanne zu waschen ist schon schön, ne? ;)
    Wobei ich auch sagen muss, dass ich irgendwann aufgehört habe mir so viele Sorgen um meine Haare zu machen. Waren halt einfach nur noch da. Aber es hat trotzdem manchmal so unendlich genervt.
    Jetzt kann ich sie offen trocknen lassen und den Geschirrspüler ausräumen, ist auch mal was.
    Denn dieses ewige rumsitzen und darauf zu warten, dass die Haare einigermaßen trocken sind und in den Dutt können, kann ich auch nicht leiden.
    Jetzt ist es soviel besser. Kann dich total verstehen. Auch wenn es für mich immer noch ein ziemlich krasser Radikalschnitt ist ;)
    Bin schon gespannt auf den Artikel zu den inneren Gründen. Ob mir das wohl auch so aus der Seele spricht? ;)

    • Wuscheline
      23. Januar 2017

      Ja, offene Haare in der Badewanne sind was Feines. Mir doch egal, dass Nixen mit langen Haaren dargestellt werden, ich fühle mich so viel nixiger. :D
      Meine inneren Gründe sind wahrscheinlich deutlich individueller als das hier.

  10. Astrid Bayer
    27. Januar 2017

    Astrid
    Ich habe eine ähnliche Struktur der Haare wie Du. Das was auch der Grund sie abzuschneiden ewig musste der Haarwachtag geplant werden da ja die Kur vorher mindestens 1.5 Stunden einwirken musste dann das luftrocknen dauert Stunden und Nachts seidenhaube. Und das ganze damit die Locken 2 Tage später wieder dahin waren. Auf Arbeit muss ich Dutt tragen und dann war die Pracht eh dahin .

    • Wuscheline
      1. Februar 2017

      Ja, das mit der Haltbarkeit der Locken ist leider ein echtes Drama, da bin ich immer noch auf der Suche nach einem tollen Trick, keine Ahnung…

  11. Hana Mond
    12. Februar 2017

    Wow, was für ein Aufwand!
    Ich denke, viele Menschen sind einfach mit weniger Haarschonung zufrieden und nehmen halt in Kauf, dass die Haare splissig sind, man mehr abgebrochene Haare hat, die Haare weniger schön aussehen …
    Meine Haare sind taillenlang, glatt, mittelgesund und meistens irgendwie wirr, ob hochgesteckt oder offen, ich bin meist etwas zauselig – den Aufwand, den du betrieben hast, wären mir schönere Haare einfach nicht wert (ich fürchte aber auch, Haarbruch könnte ich vielleicht verringern, aber den Zausel würd ich nicht los …)
    Nur die Trocknungszeit-Probleme hab ich auch. Das Trocknen dauert bei meiner kurzhaarigen Zwillingsschwester allerdings auch ewig, da würde ein Haarschnitt wohl nicht viel nützen.

    Deine kurzen, lockigeren Haare finde ich aber richtig schön – wie sie sich auf einmal kringeln!

  12. Karo
    21. Juli 2017

    Warum hast Du sie nicht einfach geflochten?. Ich habe selbst Naturlocken, die bleiben mir aber tagelang erhalten, weil ich mir auf jeder Seite zwei Zöpfe flechte. Zöpfe schützen das Haar und erhalten den Glanz, auch nach dem Aufstehen. Ich muss sie dafür nicht einmal auskämmen. Einfach vor dem Einschlafen locker flechten. Du bist am nächsten Tag vielleicht überrascht.

  13. Lu
    1. August 2017

    Hey Wuscheline!

    Bin seit 5 Jahren im LHN dabei und hatte bis vor 8 Monaten auch noch Haare bis Preklassik.
    Habe sie bis Kinn abgeschnitten. Sie waren zwar glatt, dafür fetteten sie aber immer extrem und ich konnte sie dank der Länge nur 1 Tag offen tragen. Vom Dutt bekam ich immer Kopfschmerzen und das dauernde Ansatzfärben trieb mich noch in den Wahnsinn.

    Nun lasse ich die NHF rauswachsen, was in 10 Monaten geschafft sein sollte.

    Alles Liebe
    Lúthien Tinúviel

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