Dreadlocks und kulturelle Aneignung

Ich bin weit davon entfernt, beim Thema „Dreadlocks“ und kulturelle Aneignung eine Fachfrau zu sein. Aber ja, ich habe mich damit beschäftigt. Mit Begriff, Ursprüngen, Geschichte usw. von Wurzelhaaren. Mit Filzfrisuren in ganz unterschiedlichen Kulturen, nicht nur, aber auch in europäischen. Ich habe dieses Buch gelesen und dieses auch.

Ich bin wie gesagt keine Fachfrau und möchte hier selbst gar keinen langen Artikel zum Thema verfassen. Trotzdem habe ich mich für Locs entschieden. Das kann man kritisieren. Ich möchte deshalb vor allem auf einen Artikel von Bine, Gründerin und Chefin der Dreadfactory, zum Thema hinweisen. Dieser fasst meine Einstellung recht gut zusammen (und ist für mein Gefühl auch sehr sensibel verfasst).

Mir ist bewusst, dass der Begriff „Dreadlocks“ auch abwertend, diskriminierend und rassistisch benutzt worden ist. Dennoch ist es der in Deutschland geläufige (und meist wertneutral gebrauchte) Begriff für diese Frisur aus verfilzten Strähnen. Ich werde in Zukunft den Begriff deshalb nicht ganz streichen, aber auch mit Synonymen ohne negative Konnotationen arbeiten, etwa Filzhaare, Wurzelhaare, Locs.

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Erwartungen an die Locs – Wurzelhaare

Anfang/Mitte März 2022 bekomme ich meine Locs. Warum eigentlich? Und welche Erwartungen an die Filzhaare habe ich? Ein paar Antworten dazu findet ihr in diesem Beitrag.

Wurzelhaare

Ich habe Dreads schon immer toll gefunden, an anderen bewundert, angeschmachtet, Bilder gesucht und Pinterest-Wände dazu gebastelt. Immer mal wieder. Mir war nicht unbedingt klar, wieso mich Dreads so anziehen. Dann habe ich mal den Hashtag #hairlikeroots oder #hairliketreeroots gelesen und den Begriff „Wurzelhaare“. Nicht, dass das wirklich viel benutzt wird. Aber da ist mir irgendwie bewusst geworden, was ich mit Dreadlocks assoziiere: Wurzeln, Verwurzelung, Erdung, Natürlichkeit, Naturverbundenheit, Teil der Natur sein, Haare wie Baumwurzeln haben.

Ich glaube tatsächlich, dass Dreads sehr gut zu mir passen werden, auch wenn man sie vielleicht öfter bei jungen Leuten sieht. Aber sie passen zu meinem Typ, meiner Einstellung, zu dem, wo ich hin will, wer ich immer mehr werden will. Lockerer, entspannter. Ohne straffen Dutt, der die Haare schont. Mit Antennen für Natur und Mitmenschen. Frei, wild, wuschelig und wunderbar.

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