Flechtfrisuren | Haarbande
Flechtfrisuren ist also das Monatsthema der Haarbande. Und ja, tatsächlich habe ich zu Flechtfrisuren eine ganze Menge zu sagen im Moment. Vielleicht ist es nicht so vielfältig wie bei anderen, dafür aber kontinuierlich. Denn ich mache mir jetzt seit 4 Monaten täglich eine Flechtfrisur, vielleicht mal an ein oder zwei Tagen in den letzten vier Monaten nicht, aber sonst: immer, jeden Tag.
Wie es mit den Flechtfrisuren begann:
Angefangen hat es auf meiner Reise durch Neuseeland irgendwann Anfang Januar, als ich eine Frisur gesucht habe, die praktisch und reisefreundlich ist. Die ich mit und ohne Sonnenhut tragen kann und die beim Autofahren nicht stört. Und nach ein paar Experimenten (hoher Dutt, tiefer Pferdeschwanz, tiefe Double Buns, offen, Verzweiflung) bin ich bei Flechtfrisuren hängengeblieben.
Welche Flechtfrisuren?
Bei der Auswahl halte ich es simpel: zu 90% trage ich einen französischen Zopf, zu etwa 10% vielleicht (oder weniger) einen holländischen Zopf. Der Franzose geht mir irgendwie leichter von der Hand, gefällt mir einen Ticken besser an mir und es stehen etwas weniger Haare raus (kürzere Strähnen/Stufen). Außerdem kann ich im Bedarfsfall das Zopfende einfach „reinstecken“, unter den oberen Teil schieben, sodass ich einen French Tuck habe. Zur Abwechslung mag ich einen Holländer manchmal aber auch.
Warum ein französischer Zopf?
- Es geht mit etwas Übung relativ schnell bei mir, ich habe mal die Zeit gestoppt und komme bei einem Franzosen auf etwa drei Minuten. Aber wie gesagt: ich habe jetzt auch vier Monate tägliche Übung! Und meine Haare sind noch nicht so lang.
- Ich bekomme einen Hut drüber und bei entsprechend breiter Krempe (oder in meinem Fall ein Nackenschutzsegel) sind so die kompletten Haare geschützt, auch die Spitzen. Wenn der Zopf länger wird, ist das natürlich nicht mehr so einfach…
- Ich kann mich ohne Probleme anlehnen, was bei einem Dutt nicht so einfach möglich ist. Gut fürs Autofahren, fürs Lesen, die Hängematte, das Sofa etc.
- Ich kann den Zopf den ganzen Tag drin lassen, ohne dass er mich bei irgendwas stört. Auch beim Yoga und sonstigem Sport. Ich muss also vor dem Sport auch nicht extra an meine Haare denken oder eine Extra-Frisur machen.
- Da ein französischer Zopf nicht ganz so schnell geht wie manche Dutts, komme ich aber auch nicht in Versuchung, die Haare dauernd aufzumachen, eine neue Frisur zu machen, damit rumzuspielen, sie doch wieder offen zu lassen etc. So schone ich meine Haare.
- Insgesamt ist der Zopf schonender, als die Haare offen zu tragen, das ist klar. Dass eine einzelne Spitze auf Widerstand stößt, ist hier minimiert. Ein Dutt ist vermutlich doch NOCH haarschonender, aber da siegen bei mir diesmal die praktischen Gründe und die Alltagstauglichkeit.
- Zum Duschen oder Baden kann ich die Frisur schnell in einen French Tuck umwandeln. Auf der Reise war das besonders praktisch, wenn mal kein Tool zur Hand war, um die Haare hochzustecken. Denn bei mir hält der Tuck auch eine Weile so, ohne alles.
- Optisch mag ich den Franzosen (und Holländer) auch sehr. Das Muster am Hinterkopf ist toll und man sieht noch ein bisschen was von der Haarlänge – anders als beim Dutt. Ich kann mir durchaus vorstellen, das auch mit längeren Haaren oft (oder auch täglich) zu tragen.
- Die Haare sind aus dem Gesicht! Einen der wichtigsten Gründe habe ich jetzt fast vergessen. Bei meiner aktuellen Länge (und meinem Volumen) aber extrem wichtig.
- Ich kann meine Haare auch nach einem Tag (oder auch nach 2-3 Tagen) im französischen Zopf offen tragen. Nach Dutt sind sie entweder glatt oder haben irgendwo einen unschönen Knick, der auch so schnell nicht weggeht. Nach einem Franzosen haben sie einen Mix aus eigenen und Flechtwellen und das sieht ziemlich okay aus.
Hier aktuelle Bilder von einem Franzosen mit Seidenscrunchie:
Womit die Flechtfrisuren fixieren?
Auf der Reise hatte ich so kleine Fake-Papangas oder Spiralhaargummis für den Zopf dabei. Ich wollte da nicht groß mit Haarschmuck experimentieren bzw. den mitschleppen. Der Vorteil an den Plastikteilen: sie machen alles mit, auch Nässe, sind günstig (also kein Drama, wenn man sie verliert). Der Nachteil: sie haben eine Art Naht und die ist vielleicht nicht das schonendste vom Haarschonenden…
Seit ich wieder daheim bin, verwende ich die kleinen Mini-Seidenscrunchies von Curly’n’covered, die ich in schwarz und dunkelblau habe und für die Zopfquaste wirklich sehr liebe. Sie sollten deutlich schonender zum Haar sein.
Kleine Tricks für Flechtfrisuren
Natürlich geht eine Flechtfrisur auch „ganz ohne“ alles. Hier sind ein paar Sachen, die ich trotzdem gern verwende:
VOR dem Flechten gebe ich jeden Morgen einen Detangler (am liebsten den Rahua Detangler) oder eine Sprühkur (Yarok Feed Your Ends) in die Längen, darüber 1-2 Pumpstöße des Oi Oils von Davines. So lassen sich die Strähnen besser entwirren und flechten und die Längen sind über den Tag hinweg gut mit Feuchtigkeit versorgt. Manchmal kämme ich vor dem Flechten gar nicht, um einen strukturierteren Zopf zu bekommen. Manchmal kämme ich vorher und eher selten auch zwischendrin, falls sich die Spitzen verheddern.
Ansonsten ist da der winzig kleine Tangle Angel Baby als Schlüsselanhänger. Ich habe hier schonmal vor Jahren darüber berichtet, dass ich die Zopfquaste gern nochmal durchkämme, sobald der Zopf fertig geflochten ist. Es ist nicht wirklich „nötig“, aber die Quaste wird dadurch geschmeidiger. Das Bürstchen gibt es so leider nicht mehr, aber vielleicht findet ihr was ähnliches, auch ein kleiner Bartkamm könnte hilfreich sein.
Dann gebe ich ein kleines bisschen Pflege in die Quaste, also in die überstehenden Spitzen. Das halte ich sogar für ziemlich sinnvoll. Denn diese Spitzen stoßen (anders als beim Dutt) ja dann doch irgendwo an und sind mechanischer Belastung ausgesetzt, also ist ein bisschen Schutz vorteilhaft. Aktuell liebe ich das Rahua Leave In Finishing Treatment dafür, das macht die Spitzen wunderbar geschmeidig.
Vorne stehen bei mir dann immer störrische Strähnen raus, Frizz am Oberkopf und an den Schläfen. Sehr stört mich das nicht, das ist bei meiner Haarstruktur halt so. Aber die abstehenden Haare lassen sich mit zwei Sprühstößen Khadi Wonder Hair Tonic ganz gut festigen und „anlegen“. Ich sprühe es in die Hand und fahre dann vom Ansatz nach hinten Richtung Flechtzopf. Ich habe auch schon andere Sachen dafür ausprobiert, aber das Hair Tonic funktioniert bei mir am besten (und ich mag den Geruch).
Das war es von mir zum Thema Flechtfrisuren. Die Beiträge der anderen Haarbanditinnen zum Thema sind vielleicht kunstvoller, also seid gespannt und schaut rüber! Im Juni geht es bei uns dann um das Thema Kopfhautpflege, das ist ja auch eines meiner Lieblingsthemen.
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