Vorteile von Haarseife (und Nachteile) | Haarbande
Ihr alle wisst, dass ich Haarseife liebe. Ich habe meinen Blog damals nur wegen Haarseife angefangen und 61 verschiedene Seifen getestet. Seit Januar 2024 wasche ich wieder fast immer mit Seife (so 3 von 4 Malen etwa) und liebe, liebe, liebe es. Aber warum eigentlich? Welche Vorteile von Haarseife gibt es und welche Nachteile? Vermutlich ist euch jetzt schon klar, dass die Vorteile von Haarseife für mich überwiegen, schließlich habe ich schon 2013 einen Artikel mit dem Titel „Warum Seife? – Vorteile von Seifen zum Duschen und zur Haarwäsche“ geschrieben, auch wenn ich davon heute nicht mehr jeden einzelnen Satz unterschreiben würde…
Vorteile von Haarseife
1. Glanz
Nichts macht meine Haare so glänzend wie Haarseife. Bei glatten Haaren ist es deutlich einfacher, Glanz zu sehen, bei meinen welligen und eher spröden Haaren ist das ziemlich schwierig. Aber Seife schafft es! Und ganz besonders die Seifen von Steffis Hexenküche, von denen ich auch deshalb so ein Fan bin, weil sie den typischen „Steffi-Glanz“ erzeugen, wie ich das während meiner ersten Haarseifentests genannt habe. Glanz ist einer der absoluten Vorteile von Haarseife.
2. Definition, Volumen, Frizz
Meine Wellen werden mit Haarwaschseife viel definierter und schöner, dabei halten sie ein gutes Gleichgewicht zwischen Definition und Volumen. Zum Beispiel macht Gel mit der Curly Girl Methode auch eine schöne Definition, dafür geht dadurch gerne mal das Volumen verloren. Und Frizz, das ewige Problem bei Vielen, besonders mit etwas (mehr) Struktur: viel, viel besser mit Seife – liegt wahrscheinlich an der Pflege durch die Haarseife.
3. Pflege
Ich habe ja trockene, anspruchsvolle Haare. Und meine Haare fühlen sich mit Seife tausend Mal gepflegter und zufriedener an als mit jedem Shampoo, das mir bisher in die Finger gekommen ist (und ich habe auch da viel getestet!). Haarseife schafft es bei mir, gründlich zu reinigen, die Haare aber zugleich nicht so zu entfetten, dass sie ohne Schutzschicht zurückbleiben. Das gilt natürlich nur für Haarseifen mit einer „anständigen“ Überfettung, nicht für normale Handseifen etc. (mehr dazu unten).
Menschen mit weniger pflegebedürftigen Haaren als meine berichten, dass ihnen die Pflege mit Seife komplett reicht und sie gar keine anderen Produkte mehr verwenden müssen (Conditioner, Leave-In etc.). Gleichzeitig gleicht Haarseife ihre Kopfhaut aus und sorgt dafür, dass eine normalerweise schnell fettende Kopfhaut erst später wieder gewaschen werden muss.
4. Auswahl und Individualität
Das ist übrigens auch einer der Vorteile von Haarseife für mich: die kleinen Probestückchen testen und viel Abwechslung haben. Und irgendwann dann eine ganz individuell für einen selbst ideale Seifenauswahl haben. <3 Wo habt ihr das schon, dass ihr so genau passende Haarpflege für eure Struktur, eure Haardicke, die Ölvorlieben eurer Haare finden könnt? Und wenn euch das alles noch nicht genug ist, dann siedet ihr einfach eure eigene Traumhaarseife!
Okay, das klingt jetzt irgendwie kurz, trotzdem überwiegen die Vorteile von Haarseife für mich ganz klar! Denn die vier aufgeführten Punkte sind ja eigentlich alles, was man von einer Haarwäsche erwarten kann, oder? Duft kommt noch dazu! Ich liebe den Duft von Haarseife!
Nachteile von Haarseife – oder Stolpersteine
Und manche der Nachteile sind ehrlich gesagt irgendwie auch Vorteile von Haarseife.
1. Eingewöhnung ins Waschen mit Haarseife
Ja, das Waschen mit Haarseife kann erstmal kompliziert erscheinen. Ich habe dazu mal einen längeren Artikel geschrieben: „Haarewaschen mit Seife – Vorgehen, Tipps und Tricks“. Da sind viele Schritte enthalten, aber die meisten gelten für die Wäsche mit Shampoo genauso, so groß ist der Unterschied nicht. Der für mich wichtigste Punkt ist wahrscheinlich: viel Wasser! Die Haare sollten richtig, richtig nass sein, wenn ihr sie mit Seife einschäumt. Seid nicht enttäuscht, wenn es beim ersten Mal nicht extrem schäumt, das kommt auf die Seife und die enthaltenen Öle an (oder wie viel Öl/Prewash-Kur ihr in den Haaren habt).
Wascht sehr gut aus und schäumt die Haare (bzw. die Kopfhaut) ein zweites Mal ein, dann sollte richtig schöner Schaum entstehen. Falls nicht, dann macht die Haare nochmal nasser und versucht es weiter. Und den Schaum wascht ihr dann eben wieder sehr, sehr gut aus. Eventuell folgt ihr mit einer sauren Rinse (siehe unten) und fahrt in der Haarpflege wie gewohnt fort. Ist also jetzt auch kein sooo großer Zauber! Und man kann auch schon beim ersten Mal einfach begeistert sein (so wie ich damals)!
Änderungen zum Artikel zum Vorgehen „damals“: ich bürste meine Haare vor der Wäsche nicht, aber ich mache eigentlich immer eine Prewash-Kur mit Öl, da entwirre ich die Haare natürlich auch und massiere die Kopfhaut. Die Seife lasse ich nur ganz kurz einweichen, also 1-2 Minuten. Das Einweichwasser benutze ich immer noch zur ersten Wäsche, ich finde das einfach gut so. Die saure Rinse mache ich aktuell immer NACH einer Haarkur und vor dem Conditioner (Reihenfolge: 1. Seife, 2. Haarkur, 3. saure Rinse, 4. Conditioner). Und abschließend benutze ich meine geliebte Wunderrinse. Einen Wasserfilter benutze ich übrigens nicht mehr.
2. Finden der richtigen Haarseife
In meinem Artikel „Haarwäsche mit Seife – Hinweise für Anfänger“ schreibe ich auch ein bisschen über die Auswahl der richtigen Seife. Aber ja, da müsst ihr einfach ein bisschen rumprobieren, das stimmt schon, das müsst ihr bei Shampoo ja aber auch. Das mit dem „Kokosöl“ ist übrigens recht individuell – meine Haare mögen einfach keins, egal in welcher Form, höchstens ziemlich weit hinten in der Seifen-Zutatenliste und nicht jedes Mal. Und da bin ich eben nicht die einzige. Genau deshalb empfehle ich, eine Seife ohne Kokosöl auszuprobieren, damit ein eventueller Misserfolg nicht nur daran liegt. Wenn es allerdings klappt, könnt ihr ja jederzeit Seife mit Kokosöl ausprobieren!
Vielleicht wisst ihr ja schon, welche Öle eure Haare normalerweise mögen? Dann könnt ihr euch bei der Auswahl der Seife danach richten. Und bei der Überfettung orientiert ihr euch daran, wie trocken eure Haare so sind. Andererseits bleibe ich dabei: nehmt keine Seife OHNE Überfettung, keine Seife aus der Drogerie oder aus dem Bioladen, sondern eine „richtige“ Seife von einer Seifenherstellerin. Wie gesagt habe ich viel ausprobiert, bin aber bei Steffis Hexenküche „hängengeblieben“, das sind einfach meine liebsten Seifen und sie hat eine riesige Auswahl, so dass es selbst mir nicht langweilig wird.
3. Saure Rinse und pH-Wert
Ich mache nach der Seifenwäsche eigentlich immer eine saure Rinse. Dazu mische ich 2-3 EL Essig mit 3/4-1 Liter Wasser und kippe das nach der Wäsche über meine Haare und spüle es wieder aus. Nachteil daran: ein kleines bisschen mehr Aufwand. Vorteil: der pH-Wert von Kopfhaut und Haaren ist schnell wieder angepasst und der Glanz der Haare nochmal toller. Manche Leute verwenden auch keine saure Rinse, die Regel ist hier: je härter euer Wasser, desto eher braucht ihr eine saure Rinse. Wenn ihr nicht wisst, wie hart euer Leitungswasser ist, dann schaut einfach in euren Wasserkocher: viel Kalk = hartes Wasser, wenig Kalk = weiches Wasser. Und testet es einfach mal aus, was eure Haare mögen.
Mit dem Haarewaschen mit Seife habe ich ja aufgehört, weil der pH-Wert von Seife eigentlich viel zu „hoch“ ist, Seife ist zu basisch für Haut und Haar (sagen Hautärzte und Bücher). Tja, was soll ich sagen, meine Haare werden aber trotzdem schöner mit Seife, das ist einfach meine Erfahrung. Und Probleme mit meiner Kopfhaut habe ich durch Haarseife auch nicht. Vielleicht, vielleicht ist der pH-Wert problematisch, wenn man wirklich täglich wäscht und die Kopfhaut sich so dauernd wieder anpassen muss? Oder wenn man wirklich nie eine saure Rinse macht?
Oder wenn man eben eine „billige“ 08/15-Seife verwendet? Ich weiß es nicht… Ich vermute jedenfalls, dass eine „gute“ Seife mit Überfettung etwas anderes ist als die Seife, welche Dermatologen so verteufeln. Ich habe mich jetzt lang genug von Shampoos enttäuschen lassen. In diesem Fall vertraue ich dann doch meinen eigenen Erfahrungen einfach mehr…
Ich bin extrem gespannt auf die Erfahrungen der anderen Haarbanditinnen, das ist diesmal nämlich ein ziemlich kontroverses Thema! Und im Mai geht es dann – ganz unkontrovers – um unseren „Liebsten Haarschmuck“.
*Ich werde übrigens wirklich nicht bezahlt für die Werbung für Steffis Hexenküche oder erhalte sonstige Vorteile oder Vergünstigungen. Ich bin reine Überzeugungstäterin!
Liebe Wuschelkne, ich verfolge deinen Blog schon seit über 10 Jahren und kann mich noch daran erinnern, als du keine Haarseifen mehr benutzen wolltest und bin damals quasi aus alken Wolken gefallen.
Hautärzte kennen nicht den Unterschied zwischen industriellen Wasch- und Haarseifen. Und generell kannst du davon ausgehen, dass deine Haut dir definitiv zeigt, wenn sie mit einem Pflegeprodukt „nicht einverstanden“ ist.
Ich habe ca. 1-2 Jahre später selber mit der Seifenwäsche aufgehört, weil ich, im Prinzip wie du, die Rinsen immer aufwändiger gestaltet habe (nicht nehr nur schnöder Essig, nein – es mußten noch Tees, Seidenprotein und anderes Gedöhns dazu….) und es mich zum Schluß nur genervt hat. Damals habe ich viele Seifen entsorgt (wie die von „Alles schöne Dinge“ und Lady Valesca, die es heute gar nicht nehr gibt.
Heute habe ich aber auch wieder eine Bestellung von Steffis Hexenküche bekommen – mit Haarseifen… Jetzt muß ich mich allerdings wieder durch‘s Sortiment testen, um zu schauen, welche Seifen meine Haare mögen und welche nicht. Nach all den Jahren Abstinenz kann ich mich nämlich nicht mehr dran erinnern…
Hallo Sandra, ja, mir geht es ja wie dir, inzwischen verwende ich ja auch wieder Seife, nicht immer, aber oft. Denn es ist schon auch aufwändiger als die Shampoowäsche. Inzwischen denke ich auch, dass Dermatologen halt die handgemachten Seifen von Steffi nicht kennen.
Dass ich ein paar Schätze damals weggegeben habe (Lady Valesca und so), finde ich im Nachhinein auch etwas bedauerlich, aber nun. Dafür gibt es Steffi immer noch. <3
Ich hab ja gut "Buch geführt" hier, insofern kenne ich schon noch ein paar alte Favoriten. Aber durchs Sortiment testen ist ja auch sehr nett.