Haarbande | Fünf Fakten über meine Haare

Zum Thema „Fünf Fakten über meine Haare“ der Haarbande habe ich mich angemeldet und soll nun also darüber schreiben, während ich in Süditalien auf einer längeren Reise bin. Fünf Fakten über meine Haare – das kann alles und nichts sein und am schwersten fällt mir gerade die Auswahl. Was ist interessant, was wisst ihr vielleicht noch nicht, was könnte euch beim Umgang mit euren eigenen Haaren weiterhelfen? Denn wenn ihr meine Haare kennenlernt, könnt ihr besser entscheiden, ob eure Haare meinen ähnlich sind und ob meine Methoden und Produkte dann bei euren Haaren funktionieren könnten. Also zähle ich wohl doch das Wichtigste, damit aber auch das Offensichtlichste auf…

Haarbande | Fünf Fakten über meine Haare

Wuschelhaar in Paestum

1. Meine Haare sind dicht und voluminös

Meine Haare wachsen so dicht, dass man auch bei sehr kurzen Haaren (wenige Millimeter) keine Kopfhaut durchsieht, außer vielleicht bei meinem Wirbel am Hinterkopf. Über Sonnenbrand am Kopf musste ich mir noch nie Gedanken machen, da kommt absolut nichts durch, auch am Scheitel nicht. Mein Zopfumfang war bei den letzten Messungen über 10 Zentimeter (etwa 10,5 cm) – was eben ziemlich dichtem bzw. voluminösem Haar entspricht, aber nur knapp über der Grenze zu mitteldichtem Haar liegt.

Woran das nun genau liegt, weiß ich gar nicht genau. Habe ich nun dicke Haare oder viele? Beides erzeugt ja Volumen. Meine Theorie: bei mir trifft beides zu, aber jeweils nicht im Extremen, sprich: ich habe relativ viele und relativ dicke Haare, wobei es durchaus Menschen mit dickeren und/oder mehr Haaren gibt. Ich habe durchaus störrische Haare, die sich etwa nicht nach Belieben frisieren lassen. Meinen Scheitel einfach woanders ziehen und die Haare auf die andere Seite werfen kann ich vergessen. Das spricht schon auch für die Dicke der einzelnen Haare, vermute ich.

Die englische Bezeichnung wäre dann „coarse“, also steif und drahtig. Wenn ich mein Haar richtig pflege, kann es aber durchaus auch weich sein. Hmmm… Eines Tages werde ich meine Haare nochmal genauer unter die Lupe nehmen lassen (im wörtlichen Sinne)! Meine Haare brauchen ewig zum Trocknen (was wahrscheinlich für low porosity spricht, aber auch einfach an der Dichte/Dicke der Haare liegen kann). Auch das ließe sich anhand so einer Haaranalyse genau herausfinden.

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2. Meine Haare sind stark gewellt bis lockig

Zwar spreche ich gerne von meinen „Locken“, im strengen Sinne habe ich aber gar keine. Meine Haare sind stark gewellt, das ja, aber richtig lockig werden nur manche Strähnen mit der richtigen Pflege und Technik (Curly Girl Methode). Wellig bedeutet, dass die einzelnen Strähnen nicht gerade, sondern in einer S-Form hängen und das auch ohne jede „Manipulation“ (Spülung, Kneten, Ploppen, Föhnen) von außen. Das trifft bei mir zu und so falle ich in die Kategorie „2c“ (1 ist glatt, 2 wellig, 3 lockig, 4 kraus / 2a wäre schwach wellig, 2b mittel, 2c stark, also sozusagen kleine s).

Manchmal produziere ich (zum Beispiel mit Leave-In, Kneten und Ploppen) aber eben doch den einen oder anderen Korkenzieher, also eine Spiralform, eine „Wendeltreppe im Haar“. Und das ist dann das, was mit Locken im eigentlichen Sinne gemeint ist. Locken sind eben 3D, nicht nur die Hin- und Herbewegung eines S. Sowohl Wellen als auch Locken brauchen aber durchaus eine andere Behandlung und Pflege als glatte Haare. Und so kann man sich darüber streiten, ob die Einteilung in Gruppen ohne die richtige Pflege (Leave-In) bei Lockenköpfen überhaupt sinnvoll ist.

Interessant ist vielleicht, dass ich früher eigentlich keine Wellen hatte – oder habe ich meine Haare nur falsch behandelt? Wirklich sichtbar gekringelt haben sie sich eigentlich erst, nachdem ich sie 2010 abrasiert und nachwachsen lassen habe. 2011 hatte ich dann Wellen und habe begonnen, mich mit der passenden Pflege auseinanderzusetzen.

Haarbande | Fünf Fakten über meine Haare

Vor dem Ruinendorf Craco in der Basilikata

3. Meine Haare wurden seit 2010 niemals gefärbt

Seit dem Buzzcut 2010 trage ich Naturhaarfarbe. Vorher hatte ich ein paar Jahre lang mit Henna gefärbt. Auch das mag erklären, warum ich in diesen Jahren kaum Wellen hatte. Denn Henna legt sich ja als Schicht um die Haare und zumindest bei manchem Haar macht es glatter und „stört“ die natürliche Lockenstruktur – das ist aber nicht bei jedem der Fall, es gibt auch Beispiele für tolle hennagefärbte Locken!

Mein Fehler war sicherlich, dass ich immer wieder komplett gefärbt habe, statt nur den Ansatz. So lagern sich immer mehr Schichten übereinander und nach einiger Zeit waren meine Spitzen deutlich dunkler als der Ansatz. Um das möglichst schnell wieder loszuwerden und weil ich generell keine Lust mehr aufs Nachfärben hatte, habe ich damals radikal abrasiert. Und seitdem keinerlei Haarfarbe mehr angerührt, weder natürliche noch chemische.

Einzige Ausnahme: Rinsen mit Früchtetee, die für einen netten Farbschimmer sorgen. Seit meinem letzten Buzzcut 2017 habe ich aber auch das nicht mehr gemacht, insofern ist meine Haarfarbe aktuell wirklich 100% Natur. Über meine Haarfarbe und die Unterschiede zwischen einzelnen Strähnen und besonders bei verschiedenem Licht habe ich schonmal hier berichtet.

4. Meine Haare sind trocken und lieben reichhaltige Pflege

Dieser Punkt hängt mit den Wellen/Locken und meinen störrischen Haaren zusammen. Haare, die nicht glatt sind, sind generell pflegebedürftiger und vertragen auch intensivere Pflege, alleine schon durch die Struktur. Können feine Locken schneller überpflegt werden, ist das bei meinen dicken Locken eher nicht der Fall. Öle, Buttern, Kuren, meine Haare finden fast alles gut! Nur Kokosöl pur finden sie komisch und reagieren mit noch mehr Trockenheut bzw. Widerspenstigkeit.

Überpflegt bekomme ich meine Haare aber so gut wie nie. Vielmehr brauchen sie viel Feuchtigkeit, Haarkuren sind ein Muss. Der Vorteil ist, dass man es kaum sieht, wenn ich mal zu viel Öl etc. erwische, die Locken kringeln sich sogar mehr, höchstens das Volumen geht etwas verloren. Aufpassen muss ich nur mit Proteinen, zu viel davon macht meine Haare störrisch und „knusprig“ – wieder ein möglicher Hinweis auf low porosity.

Waschen „muss“ ich dafür nur selten, da meine Kopfhaut kaum fettet. Wenn es nach der Fettigkeit geht, dann muss ich nur alle 7-14 Tage waschen. Eher ist es schon so, dass ich wasche, um wieder Feuchtigkeit und Pflege an die Haare zu lassen oder meine Locken wieder schöner gekringelt zu sehen.

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5. Meine Haare wachsen etwa 1,25 cm im Monat

Das ist guter Durchschnitt. Ich habe eine gesunde (und glücklicherweise nicht sehr empfindliche) Kopfhaut. Bei der Wäsche und bei Kuren wird meine Kopfhaut zur Verbesserung der Durchblutung massiert, manchmal auch zwischendurch (auch mit etwas Öl). Und das ist es eigentlich schon, was ich zur Förderung des Haarwachstums tue. Eine gesunde Kopfhaut ist das Wichtigste für ein gutes Haarwachstum, das ist meine Überzeugung, danach kommt eine gesunde Ernährung. Gutes kann man der Kopfhaut noch mit Ölen tun, die teilweise den Haarwuchs fördern sollen (z.B. Rizinusöl, Senföl, Leinöl etc.).

Den Rest bestimmen leider die Gene, daran kann man wenig ändern (außer natürlich man hat Mangelerscheinungen oder gesundheitliche Probleme, das ist nochmal etwas ganz anderes!). Auf diese Weise, nach und nach, einen guten Zentimeter pro Monat – und ohne Nahrungsergänzungsmittel etc. – sind meine Haare in 6 Jahren vom Buzzcut bis zum Steiß gewachsen, bis ich sie ein halbes Jahr drauf wieder abrasiert habe. Abwarten und (Haar-)Tee trinken ist die Devise. Jetzt sind sie recht kurz (gemessen habe ich schon länger nicht, Bilder auf dem neuen Instagram-Account), aber für Haare stimmt die Regel eben: sie wachsen ja wieder!

Das war es mit meinen „Fünf Fakten über meine Haare“, weitere Artikel zu den „5 Fakten“ findet ihr wie immer bei der Haarbande. Und im Juli berichten wir euch dann über Kämme, Bürsten und anderes Handwerkszeug für die Haare.

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2 Kommentare

  1. Valandriel Vanyar
    10. Juni 2018

    Bezüglich der Haarfarbe/Färbungen habe ich genau den gegenteiligen Fakt :D
    Aber krass, dass deine Haare „nur“ etwas über einen Zentimeter wachsen. Bei deiner Schnelligkeit dachte ich immer, das seien eher knapp 2cm.

    Liebe Grüße
    Valandriel

    • Wuscheline
      11. Juni 2018

      Hihi, ja, das ist so ein Mythos, dass meine Haare besonders schnell wachsen, das tun sie gar nicht. :) Mag sein, dass es zwischendurch auch mal 1,5 cm pro Monat sind. Aktuell dürfte ich ja absolut keine Verluste durch Haarbruch haben etc.
      Aber auch mit 1,25 cm kommt man in 6 Jahren auf 90 cm! Und ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste, ich gehe mal davon aus, dass meine Haare aktuell eher weniger schnell wachsen werden als früher.

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