Warum lange Haare und der 5. Geburtstag meiner Haare

Diesmal haben wir ja einen „offenen“ Flechtwerk-Post. Habt ihr einen Blog und selbst auch lange Haare? Dann beantwortet doch diese Frage auch in einem Post, kommentiert in diesem Blogpost und verlinkt auf uns Flechtwerk-Mädels:  Heike von Haselnussblond, Nessa von Haartraumfrisuren, Lenja von Waldelfentraum und Bobby von Nixenhaar.

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Bei mir ergibt es sich ganz gut, dass der 15. Mai auch mein Haargeburtstag ist. Am dritten Geburtstag meiner Haare hatte ich euch schon berichtet, dass ich eben am 15. Mai 2010 meine Haare abrasiert hatte und davon auch Fotos gezeigt. Also sowohl von meinen 1 cm langen Haaren als auch von den Haaren nach drei Jahren Wachstum. Zum vierten Geburtstag meiner Haare gab es einen Vergleich zum Wachstum, sogar mit .gif und kleinem Filmchen zum Vergleich der Länge und des Aussehens. Da hatte ich festgestellt, dass meine Haare durch die Länge endlich diese A-Form verloren hatten. Und heute, zum fünften Geburtstag also die Frage: Warum will bzw. habe ich eigentlich lange Haare?

Haargeburtstag 5.1

Vor diesen Geburtstagsfotos lag eine CO-Wäsche, eine Nacht und ein Tag offenes Tragen und eine Nacht im Kardoune (allerdings ohne sie nochmal anzufeuchten), um sie eine wenig glatter zu bekommen und euch die Länge besser zeigen zu können. Ich habe jetzt um die 86 cm nach SSS und damit bei mir fast Hüfte erreicht und man kann wohl sagen, dass sie jetzt „lang“ sind, zumindest nach der Definition der allermeisten Menschen. Meine Haare neigen immer noch dazu, sich aufzubauschen, besonders im unteren Drittel, aber die A-Form ist durch die Länge viel, viel besser geworden. Die Länge gefällt mir auch nochmal deutlich besser als die vom letzten Jahr. Allerdings wird es jetzt in den untersten 5-10 cm schon etwas dünner und ich überlege, ob ich nicht doch mal etwas mehr trimmen sollte. Aber erst nach dem Sommer. Im Sommer möchte ich nämlich meine langen Haare genießen, denn dafür habe ich sie ja. Warum sonst?

Haargeburtstag 5.2

Um ehrlich zu sein, fällt mir die Antwort auf die Frage „Warum lange Haare?“ nicht besonders leicht. Ich bin kein „geborenes Langhaar“. Ehe ich eine passende Antwort finde, fallen mir eigentlich 10 Gründe gegen lange Haare ein. Und ich überlege ja immer wieder, mir die Haare abzuschneiden. Ich habe eine Pinnwand, auf der ich Bilder von wirklich sehr kurzen Haaren sammle – das gefällt mir wirklich! Und auch für einen Clavicut (Haare bis etwa zum Schlüsselbein) habe ich durchaus etwas übrig – wobei das bei mir wahrscheinlich durch die Dicke und Welligkeit ganz anders aussähe… Aber meine Pinnwand zu langen (roten) Haaren mag ich eben auch.

Ich hatte noch nie so lange Haare. Ich hatte wahrscheinlich erst 1-2 Mal in meiner Jugend Haare, die mir über die Schultern reichten. Meistens hatte ich kurze Haare und fand das auch okay so. Ich hatte nie den Traum von oder den Wunsch nach langen Haaren. Mädchen mit langen Haaren fand ich auf den ersten Blick eher langweilig. Was ich sagen will: lange Haare gehören nicht zu meiner Persönlichkeit, zu meiner Identität, überhaupt nicht. Für mich haben Haare auch nichts mit Weiblichkeit zu tun oder so, ich konnte mit abrasierten Haaren auch sehr gut weiblich sein!

Mit dreißig bin ich dann also auf die Idee gekommen, dass ich jetzt doch auch mal lange Haare haben will. Einfach mal ausprobieren. Sehen, wie das so ist. Gerade auch gegen die Tendenz, dass sich langhaarige Mädchen die Haare abschneiden, sobald sie sich älter und erwachsener fühlen. Das war Neugier und Experimentierlust und ein klein wenig Widerspruchsgeist. Und da habe ich sie nun also, meine langen Haare. Und ja, ich gebe zu, inzwischen hänge ich schon an ihnen. Ich wäre nicht todunglücklich und traumatisiert, wenn ich meine Haare abschneiden müsste oder sie mir abgeschnitten würden. Ich kann auch mit kurzen Haaren glücklich sein und könnte sogar die Vorteile richtig genießen.

Haargeburtstag 5.3

Okay, das Wachsenlassen war also die Neugier und um es auszuprobieren. Und warum schneide ich sie dann nicht wieder ab, wenn ich das jetzt ausprobiert habe? Warum behalte ich lange Haare?

  • Ich habe sie bis hier gepflegt und geschont und war lieb zu ihnen – diese Arbeit und der Aufwand wären mit dem Abschneiden quasi „verloren“.
  • Ich habe Frisuren gelernt, die mir gefallen und die ich nur mit langen Haaren tragen kann. Ehrlich gesagt trage ich sie nicht oft, weil ich selten die Zeit habe bzw. mir nehme, besondere Frisuren zu machen. Aber ich könnte. :)
  • Ich habe wahnsinnig viel wunderschönen Haarschmuck. Was sollte ich ohne lange Haare damit anfangen?
  • Ich mag meine Haare. Ich habe schöne Haare. Ich habe eine hübsche Haarfarbe, finde ich. Und ja, meine Haare in dieser Länge sind schon etwas Besonderes.
  • Meine Haare sind ziemlich nett, brav und fleißig, sie wachsen recht gleichmäßig und sind eben in fünf Jahren von 1 cm auf 86 cm gewachsen, das ist schon eine ordentliche Leistung. :)
  • Ich trage meine Haare gerne offen. Eigentlich erst wieder ab Taille oder etwas länger, davor haben sie mehr genervt. Mit der jetzigen Länge bleiben sie eher an Ort und Stelle (z.B. Rücken ohne mir nicht dauernd ins Gesicht zu hängen) als mit mittleren Längen.
  • Ich mag es, meine Haare am Rücken oder an den Armen zu spüren. Deshalb trage ich sie besonders gerne im Sommer offen (vorausgesetzt es ist nicht zu heiß, dann müssen sie wieder hoch!).
  • Und ja, man kann mit langen Haaren ein bisschen „angeben“. Für besondere Gelegenheiten oder wenn ich Freunde treffe, die ich nicht so oft sehe, trage ich die Haare eigentlich immer offen und bin stolz drauf. :)

Das sind jetzt eher so die „pragmatischen“ Gründe.

Haargeburtstag 5.4

Hier habe ich meine Haare mal ein bisschen „aufgefächert“. Ergibt einen hübschen rückenwärmenden Schal.

Wie gesagt wollte ich als Kind und Jugendliche eigentlich nie lange Haare und fand lange Haare an anderen Mädchen auch nicht besonders toll. Mädchen und Frauen mit langen Haaren waren für mich eher als „langweilig“ und „brav“ abgestempelt. Ich bin auch kein großer Fantasy-Fan wie Lenja, ich hatte nie langhaarige „Vorbilder“. Wenn lange Haare in meinem Kopf dann aber doch für etwas Positives stehen, dann ist es wohl am meisten die Hippie-Zeit. Ich liebe die Musik der späten 60er und bin damit auch teilweise aufgewachsen.

Ich mag die Hippie-Kultur (die echte, nicht das Klischee davon). Die Verbindung von Rebellischem mit Friedlichem. Widerspruch gegen gesellschaftliche Übel und Einschränkungen und gleichzeitig der Rückzug in die Natur und in die Selbstfindung. Hippie-Kultur steht für mich für Freiheit. Alles ausprobieren dürfen. Aus Rollen und Konventionen ausbrechen. Eben frei sein. Und dazu gehören irgendwie auch die langen Haare. Freiheit für die Haare, lange Haare für alle. :)

Und somit nochmal der Hinweis auf „Hair“, einen Film, den man als Langhaar wirklich kennen sollte und dessen Soundtrack bei mir oft läuft. :) Ich mach‘ mir dann mal Blumen ins Haar und feiere den Geburtstag meiner Haare. ;-)

Weitere Beiträge zum Thema „Warum lange Haare?“ findet ihr bei
Anita von Anitas Welt,
Mensch von Blickwinkel,
Meike von durchgruenaugen.blogspot.de,
Schümli von fabelhafteschuemli.blogspot.de,
Schneeweisschen und Rosenrot
Sara von Schokohaar
Sciura Venusta
Nymeria von Zuckerfeentraumtänzerin
Valandriel Vanyar – Die schwarze Schönheit
Flicksi von bento-garden.blogspot.de
Penny Box von muffin-mayhem.blogspot.de
Nihal
Kitty-Curl von seifigelockenpflege.blogpsot.de
Jenny von haarsaite.misfortuna.de

Zoey von Grow beyond your limits (Flechtwerk-Mitglied mit verspätetem Beitrag)

Im nächsten Monat geht es im Flechtwerk übrigens um unsere „Haarsünden“.

Hinweis: Alle mit * gekennzeichneten Links sind Amazon-Partnerlinks.

5 Kommentare

  1. Valandriel Vanyar
    15. Mai 2015

    Wow, deinen Zuwachs in 5 Jahren hätte ich echt gerne! Bei mir hat sich zwischen 2006-2011 sehr viel getan, seit dem großen Haarausfall 2012 ist da aber kaum mehr was zu sehen….

    • Wuscheline
      15. Mai 2015

      Naja, ich glaube nicht, dass es ab hier auch so weitergehen wird. ;-) Nach dem Sommer gönne ich mir mal einen großzügigeren Trimm. Und dann hoffe ich trotzdem, dass sie irgendwie bis zum Steiß wuchern. Ganz sicher bin ich mir aber nicht, ob sie das schaffen, irgendwie, also mit schöner Kante…

  2. Lenja
    15. Mai 2015

    Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich lange Haare brauche um mich weiblich(er) zu fühlen? :)
    Glatze oder ganz kurze Haare stehen nicht jedem. Die Bilder auf Pinterest sind echt hübsch, aber weil die Frauen ein ausgesprochen hübsches Gesicht und Kopfform haben und es zu deren Stil harmonisiert. Dein Stil passt da auch toll dazu, dass fiel mir schon bei unserem Treffen auf :) Aber als Langhaarfan hoffe ich deine tolle Mähne bleibt uns noch längere Zeit erhalten ;)

    • Wuscheline
      15. Mai 2015

      Nein, ich nehme das keinem übel, der es für sich oder in manchen Fällen so sieht, mit der Weiblichkeit. Ich finde nur blöd, wenn daraus eine Regel gemacht wird. Lange Haare = weiblich. Und im Umkehrschluss kurze Haare = unweiblich. So allgemein formuliert ist das nämlich einfach Blödsinn, meiner Meinung nach. Persönlich formuliert ist das wieder was ganz anderes. :)

  3. Schneeweisschen
    15. Mai 2015

    Hallo Wuscheline,
    Danke für die Chance ein Teil vom Flechtwerkteam zu sein. Ich liebe es all die tollen Beiträge zu lesen und eure Erfolge mit erleben zu können. Ich hoffe meine Haare werden eines Tages auch so wundervoll lang sein wie deine. Dein Weg ist beeindruckend und sehr inspirierend du machst das echt toll. Liebe Grüsse Schneeweisschen

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