Haarjahr 2021 und Ausblick auf 2022 | Haarbande
Wieder ist ein Haarjahr vorbei und wieder ist – bei mir – außer Wachsenlassen nicht viel passiert. Ich habe nicht geschnitten, ich habe nichts geändert an Pflege oder Umgang mit den Haaren etc., also eigentlich relativ übersichtlich… Aber wartet ab, die großen Veränderungen kommen bald! Und vorher wird natürlich ein Fazit gezogen aus fast drei Jahren Wachsenlassen und Water-only-Haarwäsche und mit meinem Artikel von letztem Jahr verglichen.
1. Haarpflege 2021
Es ist bei der minimalistischen Pflege von 2020 geblieben, also Wäsche mit Water only (WO), dazu Rinsen mit Kräutern, Leinsamen und etwas Essig. Mein Haarwaschrhythmus war unterschiedlich, meistens aber 1-3 Wochen, im Sommer häufiger, jetzt im Winter sogar auch 4 Wochen. Mit mehr Länge sind die Spitzen immer trockener geworden, also habe ichzusätzlich zum Sebum-Mix und zum Hairbalm von Hairstory auch wieder Haarcreme von Heymountain benutzt, den ich ja schon in anderen Langhaarphasen schätzen gelernt habe.
„Gereinigt“ (also mit anderem als Wasser) habe ich im Jahr 2021 überhaupt nicht, außer ich habe irgendwas total verdrängt… Erst am 1. Januar 2022 habe ich das New-Wash Rich von Hairstory (eine Art CO-Wäsche) benutzt, danach sind auch die Fotos entstanden. Das hat wieder deutlich mehr Weichheit (und Feuchtigkeit?) in die Längen gebracht, die zwischendrin doch recht spröde und störrisch waren.
2. Haarlänge und Wachstum
Auch 2021 war – wie 2020 – schnittfrei. Letzten Januar waren meine Haare etwa 52 cm lang (nach SSS). Anlässlich des Mitgliederupdates habe ich im Juni 2021 mal gemessen, da waren es etwa 58 cm SSS. Das wären dann 1,2 cm Wachstum pro Monat gewesen, ganz realistisch. Leider ist es seit dem Sommer nicht mehr so flott weitergegangen, heute, im Januar 2022 bin ich nämlich bei 65 cm nach SSS.
Seit Juni scheinen sie also nur 1 cm pro Monat gewachsen zu sein. Nun ja. Insgesamt hatte ich also 13 cm Wachstum im Jahr statt der erhofften 15. Das ist absolut keine Katastrophe, gibt mir aber schon ein bisschen zu denken…
3. Wo sind die „fehlenden“ 2 cm?
Ich fürchte tatsächlich, die 2 cm habe ich verschiedenen Faktoren zu verdanken: a) zunehmende Trockenheit der Spitzen und Längen inklusive Spliss und Haarbruch, b) zusätzliche Beanspruchung der Haare durch das Bürsten mit der Wildschweinborstenbürste ab Juni 2021! Das ist genau der Zeitpunkt, zu dem mein Haarwachstum „abgebrochen“ ist; c) in der Folge einiges S&D (Rausschneiden von Spliss), das dringend nötig war, aber eben auch „Länge kostet“.
Abgesehen davon habe ich ab der Jahresmitte kaum noch meine eigenen Tipps zum Anregen des Haarwachstums genutzt, ich habe also weder regelmäßig meinen Haartee getrunken oder Gerstengraspulver eingenommen. Auch die Kopfhautkuren habe ich kaum noch gemacht, unter anderem weil das Elixier von Pura d’or zwischendurch nicht lieferbar war und ich nicht alles aufbrauchen wollte, ohne Nachschub zu haben… (Idiotisch, ich weiß.)
Auch die Holzbürste habe ich kaum noch zur Massage der Kopfhaut benutzt, stattdessen eben die Wildschweinborstenbürste. Tatsächlich massiert die Holzbürste die Kopfhaut aber deutlich besser, regt so die Durchblutung und das Haarwachstum an, ist anscheinend außerdem schonender für die Längen und Spitzen. Im August war außerdem der Sommerurlaub mit Meerwasser und häufigerem Haarewaschen, auch das hat sicher strapaziert.
4. Fazit
Ich denke mal, das war mein letzter „Versuch“ mit der Wildschweinborstenbürste. Im Prinzip leuchtet es mir total ein, dass das Haarfett vom Ansatz in die Längen verteilt werden soll und bei den meisten Haartypen ist das sicher sehr sinnvoll. Nur ist bei mir halt so gut wie kein Sebum vorhanden, es kann also auch nichts verteilt werden. Die Längen werden so immer „nackiger“, trockener, splissiger, weil sie keinerlei Pflege (in Form des natürlichen Fetts der Kopfhaut) abbekommen, Bürsten hin oder her.
Dann trifft die Bürste auf diese ungeschützen Spitzen und strapaziert sie. Bei mir ist das Bürsten a) gar nicht nötig, weil der Ansatz eh nicht (sehr) fettig wird und b) nicht sinnvoll, weil es die Längen nur stresst, statt sie zu pflegen, zu schützen etc. Bei sehr, sehr trockenem Haar wie meinem versagt diese Methode meiner Meinung nach.
Das Bürsten soll aber nicht nur pflegen, sondern ja auch reinigen, von Staub usw., was ohne Shampoo oder andere Reinigungsmittel natürlich schwieriger ist. Ganz ehrlich: dafür habe ich keine Lösung. Denn das macht die Wildschweinborstenbürste ja schon richtig gut, viel besser als jede andere Bürste. Aber halt auf Kosten der trockenen Spitzen. Tja…
Ganz vielleicht tue ich der Wildschweinborstenbürste ja auch Unrecht? Fast drei Jahre gar nicht schneiden ist vielleicht an sich schon nicht ideal… Und dann auch noch bei trockenen Haaren. Hm.
5. Pläne für 2022: Locs!
Theoretisch müsste ich mir jetzt über dieses Dilemma den Kopf zerbrechen: von WO (der Wäsche nur mit Wasser) will ich eigentlich nicht weg, weil es minimalistisch, bequem, nachhaltig, unkompliziert und für meinen Haartyp auch „ausreichend“ ist. Von der Wildschweinborstenbürste will ich weg, weil sie mir die Spitzen kaputt macht, auf die Befreiung von Staub usw. durch das Bürsten kann ich aber eigentlich nicht verzichten…
Meine Haare (deutlich) kürzen möchte ich nicht, sollte ich aber, um die trockenen Spitzen und Längen loszuwerden. Mit WO würden aber auch nachwachsende Längen höchstwahrscheinlich wieder sehr, sehr trocken werden und folglich splissen/brechen, Wildschweinborstenbürste hin oder her.
Die Lösung sieht für mich komplett anders aus. Ich träume schon seit Jahren (Jahrzehnten?) immer wieder von Dreadlocks und die werde ich mir nun endlich machen lassen. Anfang März habe ich zwei Termine bei Dreads4you in Stuttgart und bin schon total aufgeregt! Dann lasse ich meine Haare schon fast drei Jahre rauswachsen.
Ich weiß schon, dass das (wieder) nicht allen gefällt (wie der Buzzcut verständlicherweise auch nicht), aber ich mache das ja auch nicht für andere. Ich freue mich total drauf und bin sehr gespannt, wie meine Haar- und Dreadreise dann weitergehen wird, welche neuen Herausforderungen auf mich zukommen, wie ich damit umgehen werde, ob sie mir wirklich so gut gefallen, wann sie zu wachsen beginnen, wann ich schöne Dread-Frisuren machen kann usw. usf.
Ab jetzt beginnt also die Vorbereitung: erstmal wasche ich noch ein paar Mal CO, dann ab ca. März mit Shampoo und ohne Conditioner und dann sehen wir mal, womit ich kurz vorher noch richtig tiefenreinige usw. Ich hoffe mal, dass mir die Spitzen nicht zu trocken werden und dann beim Dreaden abbrechen. Überhaupt hoffe ich ja, dass ich zumindest nicht mehr als 1/3 meiner Haarlänge verliere, deshalb sind Dreadlocks auch erst jetzt wirklich in Frage gekommen.
Es wäre wirklich cool, wenn ich dann zumindest noch einen Pferdeschwanz machen könnte. Aber wenn nicht, dann überlebe ich das auch irgendwie… Wie gesagt: alles sehr aufregend!
Ich wünsche euch allen ein gutes Haarjahr 2022 und schicke euch rüber zur Haarbande, falls ihr da noch nicht wart, um euch den Rück- und Ausblick der anderen Haarbanditinnen anzuschauen. Im Februar geht es dann um „Heatless waves“.
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